Der Keulsche Hof in Weinböhla, eines der heute noch bekanntesten Anwesen im historischen Ortskern von Weinböhla. Im Jahr 1770 gebaut, gehört er zu den ältesten Höfen Weinböhlas und wurde einst als Bauernhof genutzt. Im Jahr 1882 gehörten zum „Landgut“ Karl August Starkes Wohngebäude mit Stall, Futterboden, sowie Schweinestallgebäude, Scheune mit Keller, Holzschuppen mit Anbau sowie Weinpreßgebäude. 1882 baute Baumeister Starke im Wohnhaus einen Schornstein, nebst Räucherkammer ein. 1898 kommt als Anbau eine kleine Schreibstube hinzu. Seine Witwe Berta Selma und der Stellmacher Arthur Keule heiraten im Jahre 1920 in Weinböhla. Bereits 1909 wurden die Gemeindefuhren für Asche und Schuttplatzabfälle übertragen. Der Sohn Heinz Keule übernahm den Hof und das Fuhrgeschäft. Mit dem historischen Pferdegespann erlangten Heinz Keule und seine 2. Frau Irmgard Keule ihre Bekanntheit, sie holten die Asche aus den Aschegruben und fuhren mit ihrem Pferdewagen die Abfälle entlang der Spitzgrundstraße in die Schuttlöcher. Davon zeugt ein Foto des Ehepaares mit ihrem Fuhrwerk. Wenn man die „Pferdehufe“ regelmäßig die Dorfstraße hinunter klappern hörte, kletterten die Kinder auf die Grundstücksmauer, um Asche-Keule mit seinem Pferdegespann zu begrüßen. Noch heute erzählt man sich, dass er seinen Kunden ein Gläschen zur Stärkung nicht abschlagen konnte und es der Ortskenntnis seiner Pferde zu verdanken war, dass er abends wohlbehalten seinen Hof erreichte. Seine Frau Irmgard ist aber immer mit dem Fahrrad hinter dem Fuhrwerk gefahren, um die Entsorgungstour zu nutzen, aufbewahrungswerte Dinge heraus zusortieren. Diese Sammelleidenschaft teilte sie später mit der jetzigen Eigentümerin Petra Nielebock. Gemeinsam waren sie unterwegs, auf der Suche nach Schätzen und Dingen vergangener Zeiten. Durch diese tiefe Verbundenheit entwickelte sich eine tolle Freundschaft. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Frau Keule 1999. Damit verlor Weinböhla zwei ortsbekannte Originale. Petra Nielebock hat sich zum Ziel gemacht, den Lebenstraum von Frau Keule, alte Gegenstände zu sammeln und zu präsentieren, umzusetzen und mit ihren eigenen Träumen verschmelzen zu lassen. Als Gastronomin geht ihr das Herz auf, die Sammelleidenschaft mit hohem fachlichen Können zu verbinden. 2006 wurde das Hauptgebäude saniert und jedes Jahr mehr zu einem wirklichen Kleinod umgestaltet. Auf diesem Wege hat sie auch den Künstler Jochem Knie kennenlernen dürfen. Ein Genie, Holz-und Lederkünstler, ein Leben für die Kunst, Leder und Holz mit Leben zu erwecken. Schon 2006 war für ihn der Keulsche Hof ein Paradies, die Umsetzung von gemeinsamen Ideen, wie z.B. die Gestaltung im Elbestübchen, wo die Elbe von Pillnitz nach Hamburg an der Wand entlang fließt. Der große Marionetten - Klavierspieler und seine 4 Can-Can Tänzerinnen fanden seinen Platz. Auch spezielle Speisekarten wurden entworfen. Ein Künstler, voll mit Phantasie, wurde nach schwerer Krankheit 2016 aus dem Leben gerissen. Mit Hilfe seiner Witwe konnten wir auch andere Lebenswerke wie z.B. „Adam und Eva“ oder die „Arche Noah“ in unserem Hof präsentieren. Die Freude war besonders groß, da der Künstler schon 2006 "Adam und Eva" am Faßrelief im Eingangsbereich eingeschnitzt hat, mit den Worten, irgendwann kommen sie hier ins Paradies. Das ist für unser Haus ein tiefgreifendes Vermächtnis des Künstlers, auch wenn er es selbst nicht mehr erleben durfte. Aber auch ein anderer Künstler hat hier seine Spuren hinterlassen. Der Heimatmaler Steffen Gröbner erzählt in seinen Bildern von romantischen Landschaften in der Region und den verschiedenen Jahreszeiten der Natur. Für Gäste aus nah und fern ist es ein besonderes Erlebnis, dieses liebevoll eingerichtete Restaurant in romantischer Atmosphäre zu genießen. Auch Dank der Familie und dem tollen Team des Keulschen Hofes bekommt Frau Nielebock Unterstützung und Kraft, ihre Ideen und Visionen auch im Sinne von Frau Keule umzusetzen.
Standort: Kirchpl. 17, 01689 Weinböhla
Telefon: 03524346998
Email: info@keulscher-hof.de